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Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan und das gesamte Personal der VN – 2003, Sitz in New York (USA)

©UN Photo/Sergey Bermeniev
Als Generalsekretär leitete Kofi Annan die Vereinten Nationen in dem Bestreben, die Beziehungen zur Zivilgesellschaft zu stärken, um ihre Ziele – Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte – zu erreichen.

Mit dem Sacharow-Preis wurden insbesondere die Mitarbeiter der Vereinten Nationen geehrt, die unermüdlich - und häufig unter schwierigen Bedingungen - für den Weltfrieden arbeiten. Die Preisvergabe erfolgte in besonderem Gedenken an Sérgio Vieira de Mello, Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, der als Sonderbeauftragter Kofi Annans in Irak 2003 unter den Todesopfern eines Angriffs auf das Hauptquartier der Vereinten Nationen in Bagdad war.

Die Vereinten Nationen, die weltweit einzige Organisation ihrer Art, bemühen sich nicht nur weiterhin um Friedenserhaltung und -wiederherstellung, den Schutz der Menschenrechte und die Schaffung eines Rahmens für die internationale Rechtspflege, sondern befassen sich auch mit neuen weltweiten Herausforderungen wie der Entwicklungsagenda für die Zeit nach 2015, der derzeitigen Flüchtlingskrise, dem internationalen Terrorismus und dem Klimawandel. Kofi Annan warnte, aufgrund der schweren Auswirkungen des Klimawandels könnten die Lebenden die Toten später einmal beneiden.

Im Jahr 2001 teilten sich die Vereinten Nationen und Kofi Annan den Friedensnobelpreis. Kofi Annan war der siebte Generalsekretär der Vereinten Nationen. Der Diplomat aus Ghana war von 1997 bis 2006 im Amt, und der erste Generalsekretär, der aus den Reihen der Vereinten Nationen hervorgegangen ist. Er trat unablässig für die Menschenrechte, die Rechtsstaatlichkeit, die Millenniumsziele und für Afrika ein und war bestrebt, die Vereinten Nationen der Weltöffentlichkeit näherzubringen, indem er Verbindungen zur Zivilgesellschaft, dem privaten Sektor und anderen Partnern knüpfte.

Im Jahr 2005 legte Kofi Annan der Generalversammlung der Vereinten Nationen den Bericht mit dem Titel „In größerer Freiheit" vor, in dem er seine Vorstellungen von einer umfassenden Reform der Vereinten Nationen umriss. Dies führte unter anderem dazu, dass im März 2006 ein neuer Menschenrechtsrat geschaffen wurde, der an die Stelle der Menschenrechtskommission trat. Ziel war es, die Mechanismen der Vereinten Nationen zur Förderung und zum Schutz der Grundrechte und beim Umgang mit den Haupttätern von Menschenrechtsverletzungen zu stärken.

Nach Beendigung seiner zweiten Amtszeit als Generalsekretär der Vereinten Nationen im Jahr 2007 beteiligte sich Kofi Annan an der Arbeit mehrerer weltweit und in Afrika agierender Organisationen, einschließlich seiner eigenen Kofi-Annan-Stiftung. Von 2003 bis 2018 war er Vorsitzender der Gruppe „The Elders", eines von Nelson Mandela im Jahr 2007 gegründeten Zusammenschlusses unabhängiger Staatsmänner und -frauen, die sich gemeinsam für den Frieden und die Menschenrechte einsetzen wollen. Im Jahr 2012 wurde er zum Gemeinsamen Sondergesandten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga für Syrien ernannt, trat von diesem Amt jedoch frustriert zurück, weil es der Weltgemeinschaft nicht gelang, sich auf einen umfassenden Friedensplan zu einigen. Anschließend war er Vorsitzender der Beratungskommission der Vereinten Nationen zum Staat Rakhine (in Myanmar).

Kofi Annan starb im August 2018 im Alter von 80 Jahren nach kurzer Krankheit. In einer Gedenkrede beschrieb ihn António Guterres, der derzeitige Generalsekretär der Vereinten Nationen, als „führende Kraft für das Gute".