ENTSCHLIESSUNGSANTRAGzur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Republik Moldau gegen die Einflussnahme Russlands im Vorfeld der anstehenden ʰäԳٲڳswahl
4.10.2024-()
gemäß Artikel 136 Absatz 2 der Geschäftsordnung
Joachim Stanisław Brudziński, Adam Bielan, Mariusz Kamiński, Cristian Terheş, Małgorzata Gosiewska, Jaak Madison, Rihards Kols, Jadwiga Wiśniewska, Carlo Fidanza, Michał Dworczyk, Roberts Zīle, Alberico Gambino, Sebastian Tynkkynen, Ivaylo Valchev, Veronika Vrecionová, Ondřej Krutílek, Tobiasz Bocheński, Assita Kanko, Alexandr Vondra
im Namen der ECR-Fraktion
Siehe auch den gemeinsamen ԳٲßܲԲԳٰRC-B10-0072/2024
10‑0073/2024
Entschließung des Europäischen Parlaments zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Republik Moldau gegen die Einflussnahme Russlands im Vorfeld der anstehenden ʰäԳٲڳswahl
()
Das Europäische Parlament,
–unter Hinweis auf seine früheren Entschließungen zur Republik Moldau und zu den Ländern der Östlichen Partnerschaft,
–unter Hinweis auf das Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und der Europäischen Atomgemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Moldau andererseits[1], dessen Bestandteil eine vertiefte und umfassende Freihandelszone ist und das am 1.Juli 2016 vollständig in Kraft trat,
–gestützt auf Artikel49 des Vertrags über die Europäische Union,
–unter Hinweis darauf, dass die Republik Moldau am 3.März 2022 einen Antrag auf Beitritt zur Europäischen Union eingereicht hat,
–unter Hinweis auf die Erklärung von Versailles vom 10. und 11.März 2022,
–unter Hinweis auf die Erklärung, die die EU am 21.März 2024 auf der Tagung des Ständigen Rates Nr.1466 der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien zu den aktuellen sicherheitspolitischen Zwischenfällen in der Region Transnistrien abgegeben hat,
–gestützt auf Artikel136 Absatz2 seiner Geschäftsordnung,
A.in der Erwägung, dass am 20.Oktober 2024 in Republik Moldau eine ʰäԳٲڳswahl stattfinden soll; in der Erwägung, dass am selben Tag wie die ʰäԳٲڳswahl ein Referendum über den Beitritt der Republik Moldau zur EU stattfinden soll;
B.in der Erwägung, dass Russland beharrlich versucht, freie, faire und unabhängige Wahlen in der Republik Moldau und in verschiedenen Mitgliedstaaten der EU zu beeinflussen, zu behindern und zu beeinträchtigen, wozu es auf Desinformation, verdeckte Aktivitäten, Korruption und viele andere Taktiken der hybriden Kriegsführung setzt, die eine Destabilisierung des Westens abzielen; in der Erwägung, dass die Sorge um die Wahlkampffinanzierung und die Verwendung illegaler russischer Gelder zur Beeinflussung des Wahlausgangs trotz kürzlich vorgenommener rechtlicher Verbesserungen nach wie vor zu den besonders heiklen Themen im Umfeld der Wahlen in der Republik Moldau gehört; in der Erwägung, dass sich im Vorfeld der ʰäԳٲڳswahl in der Republik Moldau die Bemühungen Russlands um Einflussnahme voraussichtlich intensivieren werden;
C.in der Erwägung, dass Russland seine Einmischungstaktiken merklich verändert und seine Unterstützung über die traditionellen prorussischen Hardliner-Parteien hinaus auf ein breiteres Spektrum politischer Akteure ausgeweitet hat; in der Erwägung, dass dieses Spektrum nun nicht nur gemäßigte prorussische und promoldauische Gruppen umfasst, sondern auch Gruppen, die sich als „proeuropäisch“ bezeichnen; in der Erwägung, dass mit dieser Strategie einer desillusionierten Wählerschaft auf trügerische Weise Alternativen zur Partei der Aktion und Solidarität geboten werden sollen, um die politische Landschaft zu fragmentieren und die effektive Unterstützung für die derzeitige Regierung zu schmälern; in der Erwägung, dass diese Verschiebung den sich wandelnden Denkansatz des Kremls bei der Einflussnahme offenbart, wobei auf die Schaffung von verschiedenen Fronten gesetzt wird, um demokratische Prozesse zu schwächen und internen Zwist zu schüren;
D.in der Erwägung, dass bei den Kommunalwahlen in der Republik Moldau vom 5.November 2023 Berichten zufolge eine beispiellose Einmischung Russlands zu verzeichnen war, darunter Desinformationskampagnen, Bestechung von Wählern und finanzielle Unterstützung prorussischer Parteien, was auch eine ernsthafte Bedrohung für den demokratischen Prozess im Vorfeld der ʰäԳٲڳswahl im Oktober 2024 bedeutet; in der Erwägung, dass aktuellen Berichten moldauischer Ermittler zufolge möglicherweise bereits über 15Mio. USD aus russischen Quellen geflossen sind, um Wähler mit Blick auf die bevorstehenden Wahl zu bestechen;
E.in der Erwägung, dass die Republik Moldau Schritte unternommen hat, um gegen die Einmischung Russlands vorzugehen, unter anderem durch das Verbot prorussischer Parteien, die Sanktionierung von Oligarchen, die Aussetzung der Tätigkeit von Medienunternehmen, die Desinformation verbreiten, und die Verstärkung von Zollkontrollen; in der Erwägung, dass diese Bemühungen weitere Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft und insbesondere durch die EU erfordern;
F.in der Erwägung, dass die Republik Moldau am 3.März 2022 einen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt und die Kommission am 17.Juni 2022 ihre Stellungnahme zu den Anträgen der Ukraine, Georgiens und der Republik Moldau vorgelegt hat; in der Erwägung, dass der Republik Moldau am 23.Juni 2022 einstimmig von den 27Mitgliedstaaten der Status eines Bewerberlandes zuerkannt wurde; in der Erwägung, dass die Kommission in ihrem Bericht über das Erweiterungspaket 2023, der am 8.November 2023 vorgelegt und in dem die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen empfohlen wurde, neun Schritte skizziert hat, die die Republik Moldau zu ergreifen hat, sobald die verbleibenden Reformen in den Bereichen Justiz, Korruptionsbekämpfung und Beseitigung oligarchischer Strukturen abgeschlossen worden sind; in der Erwägung, dass der Rat am 14.Dezember 2023 beschlossen hat, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen, und dass die erste Regierungskonferenz, auf der diese Verhandlungen offiziell aufgenommen wurden, am 25.Juni 2024 stattfand;
G.in der Erwägung, dass die EU Sanktionen gegen zentrale moldauische Oligarchen und prorussische Akteure verhängt hat und dass die Vereinigten Staaten die Republik Moldau wiederholt vor Plänen Russlands gewarnt haben, ihre Regierung zu destabilisieren und zu stürzen;
H.in der Erwägung, dass Russlands Handlanger, darunter auch mit Sanktionen belegte Personen wie der flüchtige moldauische Oligarch Ilan Șor, unmittelbar an diesen Destabilisierungsbemühungen beteiligen, wobei sie staatlich finanzierte russische Medien auf russischem Hoheitsgebiet und kriminelle Netzwerke nutzen, um die Politik in der Republik Moldau zu beeinflussen;
I.in der Erwägung, dass die Einmischung Russlands zusammen mit der prekären Wirtschaftslage, den politischen Verwerfungen und der geostrategischen Bedeutung der Republik Moldau dazu führen kann, dass die Zukunft des Landes in der EU trotz der beträchtlichen Fortschritte auf dem Weg zum EU-Beitritt in Frage gestellt wird; in der Erwägung, dass von Oligarchen unterstützte Medien und korrupte Finanznetze die politische Landschaft der Republik Moldau weiterhin destabilisieren und damit ihre Souveränität und ihre demokratischen Institutionen bedrohen;
J.in der Erwägung, dass sich Russia Today (RT) und seine Mitarbeiter, einschließlich der Chefredakteurin Margarita Simonjan, direkt mit dem Kreml abgestimmt hat, um die Bemühungen der russischen Regierung um Einflussnahme auf die ʰäԳٲڳswahl im Oktober 2024 zu unterstützen; in der Erwägung, dass Margarita Simonjan die staatlich finanzierten Plattformen, in denen sie Führungspositionen innehat (RT, Sputnik und ihre Muttergesellschaft, die internationale Informationsagentur Rossija Sewodnja, bei der es sich um ein föderales staatliches Einheitsunternehmen handelt) nutzt, um Unruhen in der Republik Moldau zu schüren, augenscheinlich mit dem konkreten Ziel gewaltsamer Proteste;
K.in der Erwägung, dass Russland die seit Jahren stattfindenden verdeckten Angriffe auf die Republik Moldau durch Desinformation, Cyberangriffe, Bombenbedrohungen und andere manipulative Eingriffe massiv ausweitet; in der Erwägung, dass diese Vorgehensweise Teil dessen ist, was Experten und Regierungsbeamte als Russlands sich ständig entwickelnden hybride Kriegsführung bezeichnen, die von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reicht und den Einmarsch in die Ukraine und gegen Georgien, Estland und andere Nachbarländer gerichtete Destabilisierungsversuche umfasst; in der Erwägung, dass Putins wichtigste Instrumente zur Destabilisierung der Republik Moldau die Propaganda und die Korruption sind, die von milliardenschweren Verbündeten wie Ilan Șor und dem ehemaligen Vorsitzenden der Regierungspartei, Vladimir Plahotniuc, eingesetzt werden, sowie der Einfluss Russlands auf zwei Regionen, d.h. auf Gagausien, eine Hochburg von Ilan Șor im Süden, und Transnistrien, das sich an der Ostgrenze der Republik Moldau befindet und unter der Kontrolle russischer Truppen steht;
L.in der Erwägung, dass die Regierung Russlands 2023 den operativen Bereich von RT erweiterte hat, indem sie RT einer Cyber-Einheit mit direkten Verbindungen zum russischen Staat zugeordnet hat; in der Erwägung, dass diese Einheit an geheimdienstlichen und auf Einflussnahme ausgerichtete Einsätzen auf der ganzen Welt, auch in der Republik Moldau, beteiligt war; in der Erwägung, dass Berichten zufolge die Informationen, die von dieser unter dem Deckmantel von RT operierenden Einheit gesammelt werden, an russische Geheimdienste, staatlich kontrollierte Medien, Söldnergruppen und andere hinter der russischen Regierung stehendende Akteure weitergegeben werden; in der Erwägung, dass sich RT auch an Desinformationskampagnen, Operationen der verdeckten Einflussnahme und der Beschaffung von Militärgütern zur Unterstützung von Russlands Krieg in der Ukraine beteiligt;
M.in der Erwägung, dass der Nachrichten- und Sicherheitsdienst der Republik Moldau im Jahr 2023 einen Bericht veröffentlicht hat, in dem er auf die außergewöhnliche Intensität der von der Russischen Föderation durchgeführten Maßnahmen hinweist, die darauf abzielen, die Republik Moldau in ihrer Einflusssphäre fest zu verankern; in der Erwägung, dass das zur Umsetzung dieser Bedrohung eingesetzte Instrumentarium hybrider Natur ist und operativ darauf abzielt, demokratische Prozesse zu stören und den Weg der Republik Moldau in Richtung europäische Integration zu behindern, indem radikale, separatistische Tendenzen in der südlichen Region der Republik Moldau, insbesondere in Gagausien, angeheizt werden, Propaganda gestreut, der Informationsfluss verändert und in den Wahlprozess der Republik Moldau eingegriffen wird und subversive Operationen durchgeführt werden;
N.in der Erwägung, dass am 18.September 2024 zwei enge Verbündete von Ilan Șor, d.h. das Mitglied des Parlaments der Republik Moldau, Marina Tauber, und die Gouverneurin von Gagausien, Evghenia Guțul, mit der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, zusammengetroffen sind und anschließend falsche Informationen über die EU und die Zukunft der Republik Moldau in der EU veröffentlicht haben, wodurch die Bürgerinnen und Bürger der Republik Moldau manipuliert werden und versucht wurde, die bevorstehende Wahl zu beeinflussen;
O.in der Erwägung, dass die Republik Moldau vor wachsenden wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Herausforderungen stehen wird, einschließlich der Gefahr politischer Rückschritte, sollten die von Russland unterstützten Kandidaten bei der bevorstehenden ʰäԳٲڳswahl erfolgreich sein;
P.in der Erwägung, dass durch die Entscheidung der Ukraine, ihre Grenze zu Transnistrien, in der 1500 russische Soldaten stationiert sind, zu schließen, der Handel zwischen Kyjiw und Tiraspol erheblich eingeschränkt wurde, wodurch wichtige Einnahmequellen wegbrachen und das Handelsvolumen Transnistriens mit Russland im Jahr 2022 um 22% sank; in der Erwägung, dass die Republik Moldau nun weitgehend den Zugang Transnistriens zum Außenhandel kontrolliert, was eine noch nie dagewesene Chance zur Einwirkung auf die abtrünnige Region eröffnet; in der Erwägung, dass die Republik Moldau eine Strategie der Druckmittel verfolgt, die u.a. die Kriminalisierung des separatistischen Vorgehens, die Verschärfung der Zollkontrollen und den Entzug der Zollprivilegien für transnistrische Unternehmen vorsieht, was zu einer erheblichen wirtschaftlichen Belastung erzeugt; in der Erwägung, dass Transnistrien trotz des kostenlosen Bezugs von russischem Erdgas damit rechnen muss, dass es bis Dezember 2024 möglicherweise zu einer Unterbrechung des russischen Erdgastransports durch die Ukraine kommt, wodurch die Region ihre Energiezufuhr verlieren könnte;
Q.in der Erwägung, dass Russland eine beträchtliche militärische Präsenz im Schwarzen Meer aufweist, u.a. durch U-Boote, zu deren Anzahl und Fähigkeiten keine Angaben gemacht wurden, und über ein erhebliches Potenzial verfügt, die benachbarten Seeverkehrswege zu kontrollieren; in der Erwägung, dass die instabile Lage in Transnistrien ein strategisches Risiko bedeutet, da Russland die Kontrolle über die Region an sich reißen und der Konflikt aufgrund der wahrscheinlichen militärischen Reaktion der Ukraine eskalieren könnte;
R.in der Erwägung, dass Recherchen von Journalisten zufolge Dutzende Priester der Moldauisch-Orthodoxen Kirche nach Russland reisen, wo sie Debitkarten erhalten, mit denen sie anschließend Geld abheben können; in der Erwägung, dass diese Reisen Berichten zufolge von Ilan Șor in enger Zusammenarbeit mit der Kreml-treuen Russisch-Orthodoxen Kirche organisiert werden, um die Geistlichen für Wahlzwecke zu instrumentalisieren;
S.in der Erwägung, dass das US-Außenministerium als Reaktion auf die anhaltenden Bemühungen Russlands, die Demokratie in der Republik Moldau zu schwächen und sich in die dortigen Wahlen einzumischen, weitere Sanktionen gegen einen wichtigen Bestandteil von Russlands böswilligem Einfluss in der Republik Moldau verhängen wird;
1.bekundet der Bevölkerung der Republik Moldau seine Solidarität und bekräftigt seine unerschütterliche Unterstützung für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Republik Moldau innerhalb der international anerkannten Grenzen; spricht der Republik Moldau sein Lob aus insbesondere für ihre Reformen des Wahlgesetzes von 2022, mit denen seit Langem bestehende Empfehlungen aufgegriffen wurden und ein besserer Rahmen für die bevorstehenden Wahlen geschaffen wurde, sowie für die Erhöhung der Zahl der Wahllokale im Ausland und die neue Initiative zur Teilwahl per Post; betont ferner, dass die Republik Moldau im Zusammenhang mit der humanitären Krise, die durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst wurde, eine wichtige Rolle für die Sicherheit und Stabilität der östlichen Grenze der EU spielt;
2.verurteilt aufs Schärfste die wiederholten Versuche Russlands, die Republik Moldau, ihre Institutionen und die Gesellschaft des Landes zu destabilisieren; fordert die Staatsorgane Russlands auf, die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Republik Moldau zu achten und ihre Provokationen und Versuche, das Land zu destabilisieren, einzustellen und ihre Streitkräfte unverzüglich und bedingungslos aus den besetzten Gebieten der Republik Moldau (Transnistrien), Georgiens (Abchasien und Südossetien) und der Ukraine abzuziehen;
3.bekräftigt sein uneingeschränktes Eintreten für die Mitgliedschaft der Republik Moldau in der EU; begrüßt die erheblichen Anstrengungen der moldauischen Staatsorgane, die Reformagenda voranzubringen, und ihre Entschlossenheit, die neun in der Stellungnahme der Kommission vom 17.Juni 2022 genannten Schritte zu erfüllen, um trotz des Drucks Russlands auf die Republik Moldau und der durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ausgelösten Krisen Fortschritte auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft zu erzielen;
4.betont, dass angesichts der Erfahrungen mit den Kommunalwahlen 2023 die Russische Föderation bei der bevorstehenden Parlamentswahl 2025 wahrscheinlich auf taktische „Auffüllparteien“ setzen wird, um eine Ablenkung zu schaffen und den Einzug mindestens einer von Ilan Șor kontrollierten Partei ins Parlament zu erleichtern;
5.beglückwünscht die Republik Moldau zu der ersten Regierungskonferenz zur Aufnahme der Beitrittsverhandlungen, die im Juni 2024 nur zwei Jahre nach der Zuerkennung des Bewerberstatus stattfand und somit als Beweis für die Entschlossenheit der Republik Moldau dient, die Reformagenda der EU zu erfüllen; nimmt die erheblichen Fortschritte zur Kenntnis, die die Republik Moldau im EU-Beitrittsprozess erzielt hat, und fordert, dass im kommenden Jahr im Rahmen der Regierungskonferenz die Verhandlungen über Cluster1 zum Abschluss gebracht werden;
6.fordert die NATO und ihre Mitglieder auf, eine Verstärkung der Flottenpräsenz und -bereitschaft der NATO im Schwarzmeerraum in Erwägung zu ziehen;
7.fordert die EU auf, die Bemühungen der Republik Moldau um eine friedliche Wiedereingliederung Transnistriens zu unterstützen, indem sie finanzielle und technische Hilfe für die wirtschaftliche Stabilisierung, Maßnahmen zur Förderung des sozialen Zusammenhalts und die Diversifizierung der Energieversorgung Transnistriens durch die benachbarten Mitgliedstaaten leistet und dabei sicherstellt, dass die Fortschritte der Republik Moldau auf dem Weg zum EU-Beitritt nicht durch den noch ungeklärten Status von Transnistrien gefährdet werden;
8.ermutigt die Regierung der Republik Moldau, auf ihrem eingeschlagenen Kurs in Richtung EU-Beitritt für eine Wiedergutmachung der Ungerechtigkeiten zu sorgen, zu denen es während der repressiven sowjetischen Besatzung gegenüber allen religiösen Gemeinschaften gekommen ist;
9.erkennt die Autonome Orthodoxe Kirche Bessarabiens als Opfer der sowjetischen Unterdrückung an; stellt fest, dass die Orthodoxe Kirche Bessarabiens, die von den Staatsorganen der Sowjetunion widerrechtlich abgeschafft wurde, erst 2002 nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte offiziell anerkannt wurde;
10.fordert die Kommission, den Europäischen Auswärtigen Dienst und die Mitgliedstaaten auf, dringend Finanzmittel und Fachwissen bereitzustellen, um die Ausbildung von kurzfristig eingesetzten Wahlbeobachtern in der Republik Moldau für die Wahlen im Oktober 2024 zu unterstützen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und ihren speziellen Diensten und Büros;
11.fordert die Kommission auf, eine verstärkte Zusammenarbeit in Erwägung zu ziehen, um der Republik Moldau spezifische technische Hilfe gegen Einflussnahme zu leisten und die Wahlinfrastruktur der Republik Moldau zu verbessern, wozu auch die Unterstützung bei der Umsetzung sicherer Wahltechnik und entsprechender Maßnahmen gehört, mit denen die ordnungsgemäße Übermittlung der Ergebnisse der Stimmenauszählung sichergestellt wird;
12.fordert die Kommission nachdrücklich auf, einen umfassenden Wachstumsplan für die Republik Moldau auszuarbeiten und vorzulegen, der darauf abzielt, ausländische Investitionen zu erleichtern und die Wirtschaftsentwicklung im Lande zu fördern; fordert, dass die Republik Moldau weiterhin solide finanzielle Unterstützung erhält, um ihr nachhaltiges Wachstum und ihre Stabilität zu sichern; fordert ferner die dauerhafte Abschaffung der Einfuhrzölle und -kontingente für die Ausfuhren der Republik Moldau in die EU;
13.begrüßt die im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität geleistete Hilfe zur Unterstützung der Streitkräfte der Republik Moldau, die auf die Modernisierung der Luftabwehrfähigkeiten des Landes abzielt, und fordert, dass diese Unterstützung fortgesetzt wird; stellt fest, dass jeder souveräne Staat das inhärente Recht hat, in seine Verteidigungsfähigkeiten zu investieren, und bekräftigt, dass solche Maßnahmen voll und ganz mit dem Neutralitätsstatus der Republik Moldau vereinbar sind;
14.begrüßt die Schaffung der Partnerschaftsmission der EU in Moldau im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, die darauf abzielt, die Krisenfestigkeit des moldauischen Sicherheitssektors zu stärken; unterstützt nachdrücklich die Aktivitäten der Mission und ihre Rolle bei der Bereitstellung von wichtiger Hilfe und Sachkenntnis zur Verbesserung der Sicherheit und Stabilität des Landes;
15.begrüßt die Unterzeichnung der Sicherheits- und Verteidigungspartnerschaft, die die Widerstandsfähigkeit der Republik Moldau stärken und die EU und das Land in die Lage versetzen wird, gemeinsame Sicherheitsherausforderungen zusammen zu bewältigen; betont, dass die Republik Moldau das erste Land ist, das eine solche Partnerschaft mit der EU unterzeichnet hat, was von einem ausgeprägten Engagement beider Parteien für eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit und Verteidigung zeugt;
16.fordert die EU, die Vereinigten Staaten, Kanada und das Vereinigte Königreich auf, die Sanktionen gegen Einzelpersonen, Medien und Einrichtungen, die sich an vom Kreml unterstützten Machenschaften zur Beeinträchtigung der demokratischen Prozesse und der Integrität der Wahlen in der Republik Moldau und in allen Mitgliedstaaten und Partnern der EU beteiligen, weiterhin anzuwenden und auszuweiten;
17.fordert die Regierung der Republik Moldau nachdrücklich auf, noch wachsamer auf mögliche Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen zu achten, die öffentliche Kommunikation über die Sicherheit der Wahlen zu verbessern und sich auf die Versuche Russlands einzustellen, nach der Verkündung der Wahlergebnisse Proteste anzuzetteln;
18.beauftragt seine Präsidentin, diese Entschließung dem Rat, der Kommission, dem Vizepräsidenten der Kommission und Hohen Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik, der Regierung und dem Parlament der Republik Moldau, der Russischen Föderation, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, den Vereinten Nationen und dem Europarat zu übermitteln.
- [1] ABl. L260 vom 30.8.2014, S.4., ELI:.